E005 - Spanische Jagdhunde im Tierschutz: Ein Leben nach der Hetzjagd - Mit Stephanie Frierss
Transkript
Tanja:
[0:28] Willkommen zu unserer heutigen Podcast-Folge. Ich freue mich total, weil heute werden wir ein bisschen internationaler als üblich oder zumindest mal ein bisschen europäisch, weil wir haben zum einen das super spannende Thema spanische Jagdgebrauchshunde und zum anderen habe ich eine ganz, ganz liebe Gästin aus Österreich, die uns zu dem Thema berichten kann. Und das ist die liebe Stephanie Frierss aus Villach, eine ganz, ganz liebe Trainerkollegin von mir. Und ich freue mich unglaublich, dass sie heute da ist. Hallo, liebe Steffi.
Steffi:
[1:03] Hallo, liebe Tanja. Ich freue mich auch sehr, dass ich da bin und danke für die Einladung, vor allem zu dem spannenden Thema.
Tanja:
[1:14] Ja, sehr, sehr gerne. Ja, Steffi, erzähl doch mal, du bist genau wie ich Hundetrainerin, nur uns trennt ja quasi die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Das heißt, wir kennen uns in erster Linie virtuell. Und genau, du hast, genau wie ich, auch zwei Hunde. Magst du uns über die beiden vielleicht einmal ein bisschen erzählen? Weil wir sind ja hier ein Hunde-Podcast und das ist, glaube ich, für alle Zuhörenden immer das Einfachste, wenn man erst einmal erfährt, was für Hunde denn die Gäste so haben.
Steffi:
[1:45] Ja, sehr gerne. Also ich habe zwei Hunde, hast du eh schon gesagt. Ich habe einmal den Gepetto, das ist ein sechsjähriger Großbudel. Den haben wir seit Welpenalter, also von einer Züchterin oder Vermehrerin, aber man wusste es halt damals nicht besser. Und mein zweiter Hund ist ein Galgo Español, ein Galgo aus Spanien, der Pinocchio. Genau, und der ist fünf Jahre. Hoffentlich, glaubt man. Genau.
Tanja:
[2:17] Super, sehr schön. Dann hast du einen Hunde-Jungshaushalt und ich habe einen Hunde-Mädelshaushalt.
Steffi:
[2:24] Oh yes. Ich glaube, da gibt es die eine oder die andere Richtung. Der eine will nur Rüden, der andere nur Hündinnen.
Tanja:
[2:33] Ja, das stimmt. Gemischthaltung ist nach wie vor noch so ein bisschen selten. Ich habe da auch versucht, meinen Partner davon zu überzeugen, aber der sagt auch, nee, es ist zu viel Stress.
Steffi:
[2:43] Es ist sicher mit viel Stress verbunden, ja.
Tanja:
[2:47] Ja.
Tanja:
[2:48] Genau. So, wir sprechen heute über das Thema Jagdhunde im Ausland und insbesondere über die spanischen Jagdgebrauchshunde. Du hast ja schon gerade erzählt, genau, der Pinocchio hat da eine entsprechende Geschichte. Kannst du uns ein bisschen darüber erzählen? Ich bin tatsächlich da relativ unbewandert, muss ich zu meiner Schande gestehen. Was sind denn üblicherweise so die Jagdgebrauchshunde? Was für Rassen fasst man da drunter? Und wie ist das in Spanien mit der Nutzung? Und wie kommt es denn dazu, dass die Hunde dann letzten Endes quasi im Tierschutz landen? Weil du hast ja ein Pinocchio ja auch aus dem Tierschutz adoptiert. Magst du uns dazu mal was erzählen?
Steffi:
[3:30] Ja, also es gibt die Jagd und die Gebrauchshunde. Also der Jagdhund als solcher ist ja ein Gebrauchshund. Und es gibt aber in Spanien oder generell nicht nur Jagdhunde als Gebrauchshunde. Und es gibt ja auch noch die Wachhunde, die Assistenzhunde und alles drumherum. Und alle Gebrauchshunde bzw. Gebrauchstiere sind in Spanien aus dem Tierschutzgesetz ausgeklammert.
Steffi:
[3:59] Und der Pinocchio, der Galgo, genau, der ist ein Jagdhund und kommt auch aus Jägerhand bzw. Sogar aus offiziell zehn Jägerhänden. Genau Au das ist ganz großes Au, und ja wie viel es im Endeffekt wirklich war und wie ist man nicht im Pass also wir haben einen Pass von ihm er hat das große Glück sofern man das Glück nennen kann, gehabt, dass er ins Tierheim gekommen ist mit seinem Pass das heißt der letzte Jäger, der ihn gekauft hat hat die Güte besessen den Hund ins Tierheim zu bringen das ist in Spanien nicht üblich ist aber immer mehr Gott sei Dank kommt es immer mehr, weil die Tierheime, die Tierschutzorganisationen versuchen, so gut es irgendwie möglich ist, die Jäger wenigstens davon zu überzeugen, nachdem der Jagdhund nicht mehr gebraucht wird oder in deren Augen versagt hat, ihm wenigstens die Möglichkeit zu geben, in ein Tierheim zu kommen. Und genau, unser Pinocchio hat das Glück unter Anführungszeichen gehabt, bringt aber einen entsprechenden Rucksack mit.
Tanja:
[5:12] Oh, Wahnsinn. Das heißt, du hast gesagt, die Gebrauchshunde und auch die Jagdhunde in Spanien sind vom Tierschutzgesetz ausgenommen. Das heißt, die werden eigentlich wie Nutztiere behandelt oder quasi benutzt zu dem Zweck.
Steffi:
[5:28] Genau, also alle Gebrauchstiere. In Spanien ist halt der Jagdstourismus einer der größten Einnahmequellen, war mir bis vor ein bis zwei Jahren auch nicht so bewusst. Wenn man Spanien hört, fällt dann vielleicht noch am ehesten das Thema Stierkampf ein, vielleicht noch das brutale Fangen von Wildpferden und so weiter. Aber die Jagd, die Jagdhunde und so weiter waren mir persönlich jetzt nicht so unbedingt ein Begriff. Es ist aber in Spanien ein sehr hoher Jagdtourismus und genau, die Hunde, man hört den übrigens gerade im Hintergrund träumen, es tut mir leid, falls man es hört, erzählt er gerade und anscheinend träumt er gerade davon. Ja, das sind seit 2023 oder 2024 gibt es das Tierschutzgesetz, wo explizit jegliche Gebrauchstiere, also alle die Tiere, von denen der Staat lebt, in großer Lobby, sind von Gesetz ausgeklammert, sodass die Misshandlungen und, und weiteres nicht mehr strafrechtlich nachverfolgt werden.
Tanja:
[6:51] Das ist ja Wahnsinn, das wusste ich überhaupt nicht. Auch das, was du gerade gesagt hast mit dem Jagdtourismus, das war mir überhaupt kein Begriff. Also man weiß ja von Spanien, dass es da Baustellen gibt, insbesondere gerade Stierkämpfe etc. Aber dass da wirklich Leute hinfahren quasi.
Steffi:
[7:07] Ja, es sind halt immense Traditionen dahinter, speziell diese Hetzjagd auf Hasen ist ja in Europa meines Wissensstandes auch nur in Spanien erlaubt und deshalb ist der Jagdtourismus ja dort auch, was das anbelangt, so hoch, weil sie dort dürfen und weil das gewisse Menschen anscheinend sehr sehenswert empfinden. Und man kennt ja die Greyhounds in Irland, Schottland, England, werden sie ja auf der Rennbahn für selbige Zwecke misshandelt, ist einfach so.
Steffi:
[7:43] Denen geht es dort auch nicht besser als den Jagdhunden in Spanien. Und in Spanien passieren diese Bewerbe nicht auf der Rennbahn, sondern am großen Feld, davon gibt es in Spanien ganz viele, ganz unweit, die wir uns nicht vorstellen können und dort werden die Galgos und auch Borencos dann auf dem Feld losgelassen und ja, der Schnellste gewinnt. Und selbst da ist es gar nicht so einfach, auch weil die Hunde, die in diesen Bewerben dem Hasen nicht auf gerader Linie folgen, sondern Hunde sind ja schlau, das kann man ihnen ja nicht absprechen. Und viele Hunde lernen das Bewegungsmuster von Hasen kennen und wissen, wann der Hase einen Haken schlagen wird. Und der Hund, der den Haken vor dem Hasen schlägt, ist aus dem Wettbewerb ausgeschieden und es entscheidet auch über das weiteres Leben.
Tanja:
[8:39] Oh nee, das ist ja schrecklich. Das ist ja quasi eine natürliche Verhaltensweise vom Hund, dass er halt einfach sich gewisse Muster von seinen Beutetieren halt auch erlernt. Das ist ja auch ein Überlebensmechanismus und man bestraft dann quasi noch dafür, wenn der Hund das dann…
Tanja:
[8:56] Ja, erfolgreich gelernt hat. Unglaublich. Wahnsinn. Wie muss ich mir denn ein Leben von so einem Jagdgebrauchshund vorstellen? Wie war das denn? Wie stellst du dir das denn vor? Weißt du, wie es für den Pinocchio war, die Zeit, bevor er dann ins Tierheim kam, als er bei den verschiedenen Jägern war? Also leben die da in einem Zwinger? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen Hund, wenn man den so hält, so benutzt, die leben vermutlich nicht in der Familie.
Steffi:
[9:22] Nein, da gibt es keine. Also diese Hunde sind ganz einfach, da gibt es keine persönliche Bindung. Ich meine, es mag sein, dass es vereinzelt Jäger gibt, die das andersrum haben. Ich möchte jetzt natürlich nicht alle über einen Kamm scheren, aber es ist nicht umsonst so ein riesiges Thema. Es ist nicht umsonst so, dass es da um eine Dunkelziffer von über 50.000 getöteten Jagdhunden in Spanien jährlich gibt, also nach der Jagd-Saison. Das heißt, man kann vom Großteil ausgehen, der den Galgo oder auch den Podenco nicht im Familienverband hält, wie der Pinocchio bei seinen zehn Vorbesitzern gelebt hat und will ihn nicht wissen. Aber es ist definitiv so, wenn die Tierschützer dann bei diesen Jägern wieder die gewissen Missstände aufdecken, dann ist das Bild eigentlich immer ein ziemlich ähnliches. Es sind entweder Zwinger oder halt Verschläge beziehungsweise Bunker.
Steffi:
[10:27] Also alte Ställe und so weiter. Und das Bild ist auch immer ein ziemlich ähnliches, dass da die quasi in der Erde, also es gibt nicht einmal gescheiteren Boden, angekettet, sodass sie sich gerade und gerade hinlegen können. Das ist ja auch so ein Thema. Die können ja teils nicht einmal richtig rasten oder zur Ruhe kommen und da geht es halt wirklich, da ist Hund an Hund an Hund an Hund, teils angekettet, teils nicht.
Steffi:
[10:52] Meistens halt einfach umgekehrt,
Steffi:
[10:54] Damit die sich nicht gegenseitig auch noch aufgrund der hohen Stressbelastung noch mehr verletzen, als sie ohnehin schon sind, weil das Leben vom spanischen Jagdhund ist halt einfach so, dass der Hund nur sein Leben fristet, dann wird er fürs Training unter Anführungszeichen Training herausgeholt. Das Training schaut in vielen Fällen so aus, dass man so 15 bis 20 Hunde hinter einem Quart oder einem Motorrad spannt und dann wird Gas gegeben und der Hund läuft. Und das ist auch der Grund, zum Beispiel unser Pinocchio hat am ganzen Körper überall Muskelfaserrisse, Sehnenrisse, die typischen, also auch im Hals hat er einen Muskelfaserriss, sind diese typischen Windhund-Rennverletzungen, wenn sie unaufgewärmt in diverse Sprints gehen. Und also die lernen da halt auf jeden Fall das Laufen und werden eben fürs Training oder eben auch für dann den Einsatz herausgeholt und ansonsten Fristen, die ihr da seien. Die Ernährung ist teils auch wirklich nur über trockenes Brot und so weiter. Also dass diese Hunde letztlich immer so relativ alt werden, ist eigentlich eh verwunderlich. Wir schauen bei uns, dass wir vom Wölbenalter an artgerecht ernähren und so weiter und die kommen teils mit vier, fünf Jahren oder Alter aus diesem Gebrauch heraus und leben.
Steffi:
[12:23] Weiter, teils bis zum Ende so gesund, wie man halt sein kann, als so ein gebeutelter Hund, aber es ist immer ganz spannend, ja, also die werden sehr, natürlich wird der so grott und grott gefüttert, aber ja nicht so viel, damit es auf jeden Fall für diesen Hund auch Sinn macht in der,
Steffi:
[12:40] in dem Einsatz dann auch zu hetzen.
Tanja:
[12:44] Oh Gott, das hört sich so schrecklich an. Also mir tut es so weh, wenn du das berichtest, weil das sind ja Zustände, also ich finde generell schon Zwingerhaltung wirklich schrecklich. Die ist ja auch in Deutschland noch unter entsprechenden Auflagen erlaubt. Und so einen Hund nicht im Familienverband mit dabei zu halten, ist für mich absolut unvorstellbar.
Steffi:
[13:05] Für uns nicht vorstellbar.
Tanja:
[13:07] Ja, wenn man sich überlegt, was für eine emotionale Bindung halt gegenseitig aufbaut und wie viel halt auch der Hund diese soziale Struktur, diese Interaktion braucht, finde ich das einfach schon unter den Vorlagen, die wir in Deutschland oder in Resteuropa quasi zum Teil haben, finde ich das schon generell schlimm. Aber wenn man das so hört, dass die halt wirklich eingepfercht sind und ich bin ja auch Hundephysiotherapeutin und wenn du überlegst, dass die quasi sich überhaupt die ganze Zeit nicht bewegen können und dann holst du so einen Hund raus und spannst den irgendwo hinter Akkord und sagst, so jetzt laufe mal, das Verletzungsrisiko ist ja enorm und auch bei der Hasenjagd, also das ist ja wirklich eine enorme Belastung.
Steffi:
[13:46] Ja, du darfst ja nicht vergessen, der geht ja in einen Sprint um zwischen 60 und 70 kmh unaufgewärmt. Das ist ja für den Otto-Normal-Haushund fast gar nicht machbar. Ja, und so wie du sagst, dass er das… Und deswegen sind diese Hunde auch maximal drei Jahre im Einsatz.
Tanja:
[14:06] Oh mein Gott, das ist einfach schrecklich. Also man möge sich das mal vorstellen, wie das bei einem Menschen wäre. Man überlegt mal jetzt mal so einen Olympia-Läufer, einen Sprinter.
Steffi:
[14:16] Braucht niemand, glaube ich.
Tanja:
[14:17] Er bekommt kein gescheites Essen, so das Notwendigste, damit er so aufrechterhalten wird. Und man hält ihm quasi dann so an die Ziellinie, hält man ihm dann quasi so die Pizza hin und sagt dann so und jetzt laufe mal. Und übrigens, dein Training besteht daraus, dass wir dich mehr oder weniger unaufgewärmt hinter ein Quad packen und dann rennst du halt mal ein bisschen und zum Wettbewerb holen.
Steffi:
[14:41] Genau, denen werden wir dann nicht selten Anabolika gespritzt. Das kommt dann auch noch dazu. In Spanien ist es auch da und das ist glaube ich bei den Greyhounds auf der Rennbahn ist das noch einmal völlig. Man sieht es die Hunde an. Ich komme später zu meinem Tierheim aufenthalt, da hat man das an zwei Hunde definitiv angesehen.
Tanja:
[15:05] Klar, man versucht dann halt, Muskelaufbau funktioniert dann ja schlecht durch die Ernährung und durch Training, wie man es üblicherweise machen sollte. Jetzt bei einem gesunden Sporthund, den man vielleicht irgendwie im Hundesport hat, da geht man ja entsprechend über eine Physiotherapie, über Bewegungstraining, über entsprechende Ernährung und über langsam aufbauendes Training. Und ja, das sind dann halt so die Abkürzungen, mit denen man sich da dann versucht zu behelfen zum Schaden des Tieres. Unglaublich. Wirklich tut mir unglaublich weh, wenn du das so berichtest, dass das halt einfach Dinge sind, die in Europa an der Tagesordnung sind.
Steffi:
[15:43] Leider, ja. Und das betrifft ja auch nicht nur unter Anführungszeichen die Galgos und Podencos, es betrifft ja auch den Podiguero, den Ratanero. Es betrifft aber auch die Mastdienste, die Herdenschutzhunde. Also es geht jetzt in Spanien nicht nur unter Anführungszeichen um die Jagdhunde, sondern in Spanien hat man es als Gebrauchshund nie leicht. Auch die Assistenzhunde.
Tanja:
[16:06] Ja, unglaublich. Die Assistenzhunde, sie haben ja bei uns auch immer nochmal besondere Rolle, dürfen in den Familienwerten da, wachsen da entsprechend auf, werden von früh auf für die Rolle quasi ausgebildet, dürfen überall eigentlich mithin in Deutschland, also zumindest in den meisten Supermärkten, können wir halt auch mitnehmen, haben ja nochmal ganz besonderen Stellenwert bei uns, sind ja auch steuerlich nochmal anders angesiedelt. Also das ist unvorstellbar aus der Perspektive, wenn man dann überlegt, dass man in anderen Ländern quasi alles, was Gebrauchshunde ist, so komplett.
Steffi:
[16:41] Ja, ich sage immer, Spanien ist, das ist alles, was deren Traditionen anbelangt. Spanien hat leider wirklich ein bisschen so diese schwarze Seiten, dass deren Traditionen eigentlich fast nur auf die Leute basiert sind. Und da ist vor allem, ich sage mal so, dort wo es moderner wird in die Städte, dort ist sicher schon eine Besserung da, da gibt es eine riesengroße Galgomärsche, also so ist es nicht, dass jetzt jeder Spanier und jede Spanierin direkt Tierquäler sind, selbstverständlich nicht, aber es ist definitiv so, umso mehr du in das Landesinnere gehst. Es gibt auch genügend Dokumentationen, wo du wirklich siehst, die Kinder mit zwei, drei Jahren wachsen ja gar nicht anders auf, denn für den ist das ja normal. Und der kommt ja gar nicht zu einer anderen Ansicht, außer er geht vielleicht irgendwo hin studieren, wo ein bisschen mehr los ist. Und entsprechend gibt es diese Traditionen halt noch, weil die modernen Städte sind halt nicht der Hauptbestandteil von Spanien.
Tanja:
[17:42] Ja, klar, absolut. Das ist ganz, ganz oft so, dass man halt so in den großen Städten ist es alles ein bisschen moderner und sobald man dann so ein bisschen in Regionen kommt.
Steffi:
[17:53] Genau. Ja, ist ja nicht nur in Spanien so. Es ist ja, das wollte ich gerade vorhin sagen, das ist so. Genau, wir sind so, Westeuropa ist unsere Ansicht von Tierhaltung ist schon sehr, sehr modern und sehr, ich sage mal, in den meisten Fällen, wo es auch bei uns leider momentan Rückschritte gibt, aber das ist ein anderes Thema. Ist es ja im Normalfall sehr wohlwollend und achtsam und umso mehr wir in Richtung Südeuropa oder einfach generell. Es ist nicht nur in Spanien so, dass die Hunde oder Tiere leiden. Natürlich ist das, sagen wir mal, fast überall so. Wurscht ab Italien, Frankreich, Griechenland, Türkei. Also wir stehen nicht nur auf für spanische Tiere, sondern natürlich für alle. Spanien hat einfach noch zusätzlich dieses Manko drinnen. Dass es ein extra verankertes Gesetz gibt, wo man diese Tiere noch einmal schön ausklommert, das macht es. Das gibt einen richtig bitteren Beigeschmack.
Tanja:
[18:50] Das gibt dann natürlich entsprechend die rechtliche Grundlage dafür, dass man so handelt.
Steffi:
[18:56] Genau, genau. Nicht, dass man vorher irgendwie gehandelt hätte bei solchen Sachen, aber jetzt haben sie es halt gesetzlich auch noch einmal schön untermohlen. Weil du wirklich, dass ein richtig riesiger Lob ist dahinter, es ist gefährlich. Politik und Co., das ist ja eh klar. Warum laft so ein Radl, kann ja nur so lafen.
Tanja:
[19:17] Ja, da hast du wohl recht. Du warst in Spanien im Tierheim als Freiwillige. Mich würde total interessieren, was du vor Ort für Erfahrungen gemacht hast. Wie ist das Leben dort für die Hunde? Hast du schon gesagt, der Pinocchio ist jetzt einer der wenigen, die überhaupt das Glück hatten, ins Tierheim zu kommen. Also es sind sowieso nur quasi die Auserwählten, wo der Jäger dann gesagt hat, ja mein Gott, bring ihn nicht gleich um, ich gebe ihn ins Tierheim. Aber berichte doch gerne mal, wie die Arbeit dort ist und wie das Leben für die Hunde dort dann ist.
Steffi:
[19:50] Ich war in Sevilla in der Fundación Benjamin Menard. Das ist vielleicht sogar das größte Tierheim aus privater Hand in Spanien. Das ist aber vielleicht jetzt auch nicht richtig. Aber zumindest einmal ist in diesem Tierheim zwischen, also zu meiner Zeit, wo ich dort war, waren es 560 Hunde. Und sie haben teils, vor allem Jagdsaisonende, bis zu 800 Hunden dort. Also wie ist der Tagesablauf dort? laut, sehr laut. Und die Freiwilligen können ja in der, in dem Tierheimareal schlafen und wir haben dort geschlafen und naja, also es hat die keine Dreifachverglasung bei den Fenstern gegeben und entsprechend ist es wirklich so, du hörst dort roundabout 500 Hunde, 24, 7 burn, burn, burn, burn. Also und bei jedem kleinsten Geräusch geht halt alles hoch und wenn einer anfängt, spielen alle so. Nicht alle natürlich, aber also es ist schon ein Geräuschbegel, da helfen Auro-Bucks, also ich habe das durch die Auro-Bucks durchgehört, dann habe ich die Auro-Bucks weggelassen in der Nacht, weil ich gesagt habe, die tun mir weh in die Ohren, ich höre es ja so oder so. Aber man kann sich, also ich kann das erzählen, aber man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selber einmal gehört hat.
Steffi:
[21:13] Und das Tierheim dort ist ein wahnsinnig gut organisiertes Tierheim. Die haben eine eigene Tierklinik, die haben sehr viel Personal und kann man sicher nicht vergleichen mit den ganzen kleinen Tierheimen, die jedes Monat hoffen und bangen müssen, dass sie ihre Hunde, die sie beherbergen, überhaupt mit Futter versorgen können. Von Tierarztkosten wollen wir gar nicht sprechen. Also das heißt, das Tierheim, wo ich war, habe auch ich als Freiwillige schon unter Anführungszeichen relativ hohen Luxus genossen, weil du hast schon sehr viel Leute gesehen, aber du hast halt auch gesehen, es kann direkt vor Ort noch einmal viel mehr geholfen werden. Und deswegen ziehe ich meinen Hut natürlich vor diesen Tierheimen. Ich ziehe meinen Hut aber noch einmal viel mehr vor diesen kleinen Tierheimen, die um ihr eigenes und um das Überleben der Hunde, die dort sind und Katzen und was es alles gibt, wirklich kämpfen tagtäglich.
Steffi:
[22:15] Aber nichtsdestotrotz, ja, also man geht in der Früh um 8 Uhr rein in die Zwinger und irgendwann zum Mittag, am zweiten Tag, hat man alle Hemmungen vollengelassen, sitzt man dort von oben bis unten voll mit Exkrementen und isst seine Spaghetti mit Pesto, weil was bleibt anders über. Du fängst nicht mehr an, die durch irgendeine Desinfektionsschleuse zu begeben, schnell essen, weitermachen. Und im Endeffekt, also dort geht die Arbeit nie aus. Du kannst dir das vorstellen, 600 Hunde und es hoffentlich isst jetzt niemand, aber die haben fast alle Durchfall. Oder zumindest nicht unbedingt einen festen, guten Stuhl. Also bei dem Tierheim ist es so, da gibt es unter Anführungszeichen drei Bereiche. Es gibt den großen Außenbereich, da stehen so kleine Hütten und die haben so Außengehege mit ganz normaler Erde.
Steffi:
[23:19] Dann gibt es den zweiten Bereich, das sind auch Zwinger, die haben so kleine Hütten drinnen, aber noch ein bisschen im Außenbereich, haben noch so ein bisschen einen Bereich draußen, aber eher so betoniert. Und dann gibt es die Halle und in der Halle ist Zwinger und Zwinger und Zwinger und Zwinger und dort gibt es nur Zwinger. Aber was man diesem Tierheim wirklich anrechnen muss, sie haben da ein System entwickelt, dass die Hunde zumindest alle zwei Tage in einen Freilaufbereich den ganzen Tag kommen. Die müssen zwar immer noch einen Tag, den ganzen Tag im Zwinger ihr Dasein fristen, aber man gibt sein Bestmögliches den Hunden wenigstens. Also man darf ja schon hießen, der ist zwar in einem Zwinger, aber den kann man drüber nach, wo der vorher gelebt hat. Aber natürlich immense Stressbelastung, weil diese Halle ist riesig groß. Und dort hallt es extrem und wenn halt dann wirklich, Wenn ein Hund bellt, bellten alle. Also das ist schon natürlich eine Stressbelastung, aber wo es dir für Arbeit ist, ist unfassbar.
Tanja:
[24:19] Ja Wahnsinn, man muss sich das mal vorstellen, die Mengen an Hunden, die das sind. Also das ist ja unglaublich. Man denkt ja schon, die deutschen Tierheime sind total überfüllt, wenn man sich das allein mal die Zahlen vorstellt. und dann hast du noch quasi so das Saisonende von der Jagd, wo dann einfach noch immer 300 draufkommen und die müssen ja dann alle irgendwie dazu. Das ist ja unglaublich, das ist ja Wahnsinn.
Steffi:
[24:43] Ja, ich war Jagdbeginn im Oktober. Also deswegen waren es auch unter anderem nur 560 Hunde. Aber es war trotzdem so, dass jeden Tag ein Jäger mit seinem Auto kommen, hat dort zehn Hunde abgeladen und das ist halt, die wissen das. Die wissen auch ganz genau, die kommen. und die sagen ganz genau, entweder ich nehme die Hunde jetzt oder ich fahre halt außer bei dem Tor und werde mich dort den Hunden entledigen. Die wissen das. Aber die Tierheime eben deswegen 800 Hunde, dann ist das Tierheim aber mehr als bummvoll. Aber die versuchen halt wirklich alles zu geben, dass irgendwie jeder einzelne Hund, den sie retten können, versuchen sie zu retten.
Tanja:
[25:27] Ja, Wahnsinn. Man muss echt sagen, also Hut ab davor. Aber es ist natürlich auch, wie du gesagt hast, für die Hunde, also auch die meisten Hunde sind ja auch, gerade wenn sie dann halt in so Situationen kommen, die meisten sind ja jetzt nicht so resilient, dass sie sagen, oh ja, macht mir nichts aus, der kann sie pumpen. Entsprechend ist ja natürlich die Stressbelastung auch hoch, wenn die dann noch aus Bedingungen kommen, wo sie auch so normales Futter etc. Nicht kennen. Es ist ja kein Wunder, dass da alle Durchfall haben. Also das ist ja das Verwunderte.
Steffi:
[25:56] Oder du hast wohl alle zerbissen, eh klar, weil dann steht da halt auch Trog und an dem bedienen sich alle. Es ist Futter ohne Ende da, aber die kennen das ja nicht. Die haben ja ihr bisheriges Leben gehungert. Und dann steht da auf einmal Futter im Übermaß da und dann geht da ein Hund zum Futtertrog hin und vier andere gehen auf den Hund drauf. Das passiert dort nicht so alt. Das passiert generell nicht so alt. Und was den Windhund ein bisschen unterscheidet, möchte ich behaupten, zu anderen Hunden. Also ich habe mir schon gedacht, du kommst jetzt in ein Tierheim, du musst da in die Zwinger rein und diese Hunde haben alle Panik. Und so die Klassiker-Vorstellung, die man hat von Hunden, die Panik haben, wenn man in einen Zwinger geht, ist entweder der hat einen Maulkorb oben oder du hast irgendwas an, was dich schützt. Und dort war echt, kannst du sagen, fast einheitlich das Bild. Du hast bis in den Zwinger rein, da sind fünf Hunde, in die letzten Ecken haben sich aneinander gedruckt, Und haben dort um ihr Leben gezittert und beim Windhund ist halt echt so der verfolgt halt zum Großteil ins Freeze, macht die Augen zu und hofft, dass es schnell vorbeigeht.
Tanja:
[27:07] Ja, genau, Wahnsinn. Ich habe ja auch Traumahunde in der Verhandlungsberatung und kenne ich auch, dass es so traurig ist, wenn sie sich halt einfach gar nicht mehr trauen, sich irgendwie zu bewegen. Und du merkst, dass sie nur noch da schlottern vielleicht noch so ein bisschen und warten, bis es hoffentlich irgendwie vorbeigeht. Vorbei ist es, ja. Ja, es ist mir fast noch lieber, wenn ein Hund irgendwie aggressiv reagiert. Ja, genau. Da habe ich noch einen Ansatz. Aber in dem Moment, wo die halt so komplett runterfahren, hast du ja wirklich auch kaum einen Ansatz, um da zu sagen, ja, kannst du irgendwie mit dem Tier auch arbeiten.
Tanja:
[27:39] Das ist halt unglaublich traurig an der Stelle. Ja, und den Pinocchio, den hast du dort kennengelernt und dann adoptiert? Oder wie genau ist das jetzt die Geschichte vom Pinocchio?
Steffi:
[27:52] Die Geschichte ist so, wie bei uns war es immer so, wir haben immer in der Früh bis circa Mittags haben wir halt wirklich geschuftet, Mist verräumt, Ende nie, möchte ich mal behaupten. Es sind uns auch diverse Müllsäcke voll mit Hundekot gerissen. Also es gibt dazu sehr lustige Anekdoten, die ich nie in meinem Leben vergessen werde. Und so gegen Nachmittag, vor allem ab dem zweiten, dritten Tag, haben wir dann schon angefangen, immer wieder Hunde aus, das haben wir dürfen. Also wir haben die Hunde aus den Zwinger nehmen dürfen und haben mit denen in so eingezäunte Freiflächen gehen können und wir haben immer wieder so einen ganzen Zwinger erwischt, sind mit denen halt raus in den Freilauf und haben halt so ein bisschen geschaut. Also mein Partner hat ja auch bereits gewusst, als ich dort hingeflogen bin, dass ich bestimmt nicht mit leeren Händen zurückkomme, obwohl wir eigentlich gesagt haben wir holen uns erst 2024 im Herbst, also erst 2023 gekommen im Dezember und wir haben aber gesagt wir holen erst 2024 im Herbst weil wir würden schon noch gerne einmal quasi in den Urlaub fahren mit einem Hund den Luxus genießen war ja klar, dass das nicht funktioniert.
Steffi:
[29:08] Und auf jeden Fall sind wir da hin und wie ich habe tatsächlich schon ein bisschen ein Bild gehabt, wie mein Galgo ausschauen wird, den ich mir hole. Das war ein Rauhaar, also es ist definitiv ein Rauhaar Galgo hätte es werden sollen. Und mein Partner hat immer gesagt, er möchte unbedingt einen Gestromten. Das waren tatsächlich die, wo ich mir gedacht habe, einen Gestromten … weiß ich nicht. Also lieber hätte ich ja gern sowas schwarz-weiß-geflecktes oder so irgendwas ganz lustig reinschauen als Zaußseliges. Haben wir auch angeschaut, also habe ich auch rausgeholt im Tierheim, dann war es ganz oft so. Also bei dem Tierheim ist es so, da sind ganz viele Tierschutzorganisationen. Das Tierheim selber vermittelt fast gar nicht, weil halt quasi jeder Hund, der kommt ein, geht dann in eine Datenbank und irgendeine Tierschutzorganisation weltweit, also die gehen bis Amerika, England, Frankreich, Belgien, die gehen wirklich quer durch die ganze Welt, schnappt sich dann quasi ein Hund und der kehrt dann quasi den Tierschutzverein. Und so war es halt auch bei fast alle Hunde, die ich mir ausgesucht habe, dass die weg waren. Und am vorletzten Tag oder so zwei, drei, also nach der Mitte meines Aufenthaltes.
Steffi:
[30:25] Haben wir mit einer Freundin dort und die Isa hat dann zu mir gesagt, schau mal in den Zwinger rein, der wäre was für dich. Nein, war ich nicht gleich begeistert, Aber halt macht es egal, wir holen die ganze Meute da jetzt einmal raus und der war auch zerbissen. Da war auch eine Mali-Windhund-Mischlingshündin drinnen, die hat es auf alle ein bisschen abgesehen, wirklich eine arme Haut, wenn man sich darüber nachdenkt, einen belgischen Schäferhund mit einem Windhund zu verbohren. Ich meine, geht es schlimmer? Ja, geht es vielleicht schon, aber nicht viel schlimmer. Und die war halt wirklich gefangen in ihrer eigenen Haut.
Steffi:
[31:04] Ja, und so ist dann der Mufflon, hat er damals noch geheißen, hat sich so ein bisschen in unser Herz geschlichen, hat aber definitiv, also du hast gesehen, der hat eigentlich in Wahrheit, das war aber auch fast bei allen so, also diese romantisierte Vorstellung, du gehst da jetzt rein, du bist derjenige, die jetzt diesen Hund aus dem Zwinger holt und der wird dir so dankbar sein. Also die Dankbarkeit haben mir die meisten Hunde damit gezeigt, dass sie mir irgendwo hingepinkelt haben, indem ich auf einer Bank gesessen bin und die halt hergegangen sind und da hingepinkelt haben, weil sie sich gedacht haben, Mensch, also man darf ansehen vergessen, das darf man mir persönlich nehmen, diese Hunde haben mit Menschen keinen bis maximal schlechten, oder schlechte Erfahrungen. Das heißt, dass du jetzt denkst, du bist jetzt die sanfte Seele, die da rein geht und der wird sich denken, na endlich ein Mensch, der super nett ist, interessiert kann da. Also die sind alle so, also alle nicht, aber die meisten halt schon sehr gebeutelt von ihrem Schicksal. Und so war es halt mein Pino, der dann schon immer wieder zu uns her ist und so. Aber du hast halt einfach gesehen, Mensch, brauche ich jetzt nicht unbedingt. Und was du gesehen hast, dass er definitiv eine Misshandlungserfahrung hat und Verrungenheit hat. Also jede kleinste Bewegung hat diesen Hund in sich zusammensacken lassen.
Steffi:
[32:21] Und trotzdem war aber eher so, dass er trotzdem noch zugänglich war, weil was ihm, vielleicht ist es schwach, aber wo ich gesagt habe, was ich mir gar nicht zutraue, sind dann diese Hunde, die in den Zwinger sitzen, die wirklich da sitzen, die Augen geschlossen haben, am ganzen Körper wirklich massiv flottern, Und da habe ich gesagt, ich weiß nicht, ob ich das selber seelisch schaffe, so einen Hund. Also wirklich halt ab von all denjenigen, die das schaffen. Und ich habe gesagt, das würde ich vielleicht noch schaffen. Also dass ich sehe, okay, der hat eine Misshandlungserfahrung, da ist viel Arbeit zu machen. Aber du hast ein bisschen Zugang zu diesem Hund.
Steffi:
[33:04] Wäre mir aber nicht 100% sicher. Und da war es tatsächlich so, dass es bei diesen Tierheims so einen Shop gibt. Und da kann man so Rollsbänder und alles Mögliche kaufen. Und der Cepetto, der quasi Vater und Schnitzer von Pinocchio im Film oder in der Serie, war ja schon da, der ist ja schon bei uns, der hat ja schon daheim gelebt. Und meine Freundin hat dann eben zu mir gesagt, nein, der ist der Pinocchio, die lange Nase, das ist der Pinocchio. Und ich bin in diesen Shop hinein nach wie vor noch leicht skeptisch und in diesem Shop liegt in der hintersten Ecke im Kosten ein Martingal-Holzband, also ein Windhund-Holzband, vergilbt mit den Comicfiguren Geppetto und Pinocchio drauf. Okay.
Steffi:
[33:55] Nachdem ich sowas noch nie davor irgendwo gesehen habe, im Hundebedarf oder sonst, und das da wirklich so einsam in der Ecke klingelt, haben wir gedacht, so ich wieder mit meinen Schicksalsentscheidungen, haben wir gedacht, okay, das wird jetzt ein Zeichen sein. Hab dann noch scherzhaft gesagt, wenn dieses Halsband dem Mufflo passt, dann ist heute der Pinocchio. Ja, no, nein, nicht hat das dem Hund gepasst, weil die Windhunde mal den gleichen Hals umfangen.
Steffi:
[34:21] Natürlich hat das dem Hund gepasst. Ja, und so war das. Also das war dann ganz lustig, weil ich hab ja Leckerlis und so mit gehabt im Tierheim und hab alle gefüttert, und alle haben das angenommen, nur einer nicht, der Pinocchio. Und habe mir dann gedacht, wird spannend, diesen Hund irgendwie auf seine Seite zu ziehen, wenn der nicht einmal lecker ist, nimmt. Turns out ist der verfressenste Hund, den ich jemals kennengelernt habe, hat es halt einfach in dieser Stresssituation im Tierheim, ja klar, also wie gesagt, der hat eine Misshandlungserfahrung, dass der jetzt aus meiner Hund Futter nimmt. Ist verständlich, dass das für ihn jetzt nicht die erste Wahl war. Ja, also so war dann ein bisschen kurz runtergebrochen und doch wieder lang erzählt die Geschichte, wie der Mufflon zum Pinocchio wurde. War aber auch nicht ganz so, das muss man vielleicht auch dazu sagen. Also wir sind ja Ende Oktober abgereist und die Entscheidung, dass er kommt, ist über einen Monat später erst gefallen. Also in der ersten Linie waren da schon ganz viele Zweifel.
Steffi:
[35:27] Also es bringt schon Einschränkungen mit sich. Die halten immer als Einschränkung sick, aber damals, zum damaligen Zeitpunkt, mit unserem Gepetto, dem Großbuddel, der ja durchgehend fast im Freilauf ist, der ein Verlosshund ist, wo wir im Anti-Jagd-Training soweit sind, der ist von Kotzen, Wild und Co. Nicht nur abrufbar, sondern der sick, das bleibt stehen und trat um, also geht gar nicht ins Hetzen, hin zu einem Hund, wo ich weiß, der wird einfach Großteil seines Lebens an der Leine verbringen, bis hin zu dem Gedanken, wer weiß, ob der überhaupt immer so im Freilauf kann, weil mit dem Gedanken kannst du so einen Hund nicht adoptieren. Dass du sagst, okay, ich hole den und der wird irgendwann mit mir im Freilauf passieren gehen, wenn das die Anforderung an so einen Hund ist,
Steffi:
[36:19] ist es wahrscheinlich falscher Hund.
Tanja:
[36:21] Genau, das heißt also, Pinocchio kam mit einem entsprechenden Rucksack, mit Dingen, die ihr erst einmal im Alltag ein bisschen ausräumen musstet. Der musste sich wahrscheinlich erst einmal an das ganze Setting gewöhnen, in einer Wohnung mit Menschen zu wohnen. Das kann der ja auch dann überhaupt nicht. Ja, das waren so die Hauptbaustellen, die ihr hattet, jetzt immer abgesehen vom Jagen. Ich glaube, das Jagen kann man gut nachvollziehen.
Steffi:
[36:45] Ja, das Jagen. Das war ja fast keine Baustelle, weil das war ja etwas, wo wir gewusst haben, das kommt. Siege ich bis heute nicht als Baustelle, sondern siege ich eher als ganz großen Gewinn. Die Hauptbaustelle war tatsächlich mein Partner, weil natürlich Männer. Und es war so, also mein Partner übernimmt immer die Morgenspaziergänge.
Steffi:
[37:10] Und man hat gemerkt, dass der Pino sicher eine Zeit lang seines Lebens in irgendeinen dunklen Bunker verbracht hat, weil wenn der Lukas dann morgens ins Schlafzimmer, also der Flur war beleuchtetes Schlafzimmer dunkel, er ist vom beleuchteten Flur gekommen, hat der Pino sich unter sich eingenässt. Ist dann, ist immer zusammengesagt, wir haben dann geschaut, dass er mit ihm mitgegangen ist, Aber es hat insgesamt vier Wochen gedauert, dass er sich nicht mehr eingenässt hat, wenn der Lukas nach Hause gekommen ist von der Arbeit oder eben in der Früh, wenn er ihn zum Spazierengehen mitnehmen wollte. Das war so eine der schmerzhaftesten Baustellen, beziehungsweise war es die ersten zwei Wochen auch. Er ist frisch kastriert gekommen, hat entsprechend gerochen und mein intakter Großbuddelrüde hat gedacht, das ist eine läufige Hündin. Man muss es lieben und zwar auf allen Wegen und das war eigentlich der größte Stress. Also der Giubetto hat zwei Wochen so gut wie gar nicht runterkommen können. Der Pino hat nur einmal leicht seinen Kopf bewegt, ist der Giubetto doch schon gesagt, okay, ich bin bereit. Wo wir wirklich nach zwei Wochen, ich habe nicht gewusst, ob ich das dem Pinocchio zumuten kann.
Tanja:
[38:30] Ja, klar, wenn der dann so bedrängt wird in der Situation, wo er eigentlich eh mit allem überfordert.
Steffi:
[38:35] Genau, eh schon. Und dann darf man halt eins nicht vergessen, das muss man sich wirklich ganz klar im Hinterkopf behalten, die Hunde kennen maximal den Windhundtypen. Vielleicht kennen sie noch den Mastintypen oder den Molossatypen. Ein Budel kennt dieser Hund nicht, für ihn war der Gebetto von Haus aus schon einmal maximal außerirdisch und dann auch noch so aufdringlich, also die Liebesgeschichte dieser zwei Hunde war nicht von Anfang an rosarot geschrieben, sondern eher so, dass man gesagt hat, man muss sich das ganz klar überlegen, ob das einen Vorteil bringt. Nach zwei oder drei Wochen war es von einem Tag auf eine andere Geschichte.
Steffi:
[39:20] Wir haben aber auch noch die große Baustelle gehabt. Also wie du ja schon erwähnt hast, der Hund kennt das Setting Wohnung nicht. Er kennt auch das Setting Wohnhaus nicht. Er kennt auch das Setting Stiegen nicht. Ja klar, oh Gott. Wir waren einfach heilfroh, dass wir einen Lift gehabt haben und er in diesen Zauberkosten eingestiegen ist, wo er einsteckt und dann an einen anderen Ort wieder rauskommt und ihn das nicht irritiert hat, Gott sei Dank, weil Treppen waren definitiv sowas von, es ist gar nicht gegangen. Wir sind einmal in die Nähe vom Stiegengeländer gegangen. Und wir haben noch zusätzlich das Pech, dass wir ein Glasstiegenhaus haben. Das heißt, nach links außen ist quasi, man sieht unten den Ort, also wie wenn da nichts wäre.
Steffi:
[40:06] Es war also sehr spannend, den Hund vom Erdgeschoss ins zweite Obergeschoss zu bringen.
Steffi:
[40:13] Aber wie gesagt, mit dem Lift, mit dem Aufzug ist es gegangen und die Treppen ja, also bei den Treppen war es so, wenn wir uns den Treppen genähert haben er ist stehen geblieben, hat die Augen zugemacht die Nase hat getropft und für ihn war es ja die ersten Monate nicht annähernd in Erwägung zu ziehen, zu kooperieren mit einem Menschen weil, warum denn? Bisher hat eine Kooperation mit den Menschen nur Schlechtes gebracht Wir haben alles über den Schöpferdor erarbeitet. Also das hat die, unser größter Türöffner war unser zweiter Hund, der wahnsinnig neugierig ist, wahnsinnig weltoffen ist, sehr naiv ist und naiv ist jetzt sehr gemein ausgerückt, aber er ist so, für ihn ist die Welt rosarot. Und ohne ihn waren wir heute sicher nicht da, wo wir sind.
Tanja:
[41:06] Ja, verstehe ich.
Steffi:
[41:09] Das darf man nicht vergessen, sind diese Hunde, ganz viele Auslandstierschutzhunde, Kennen ein Leben nicht, ohne mindestens zweiten Hund. Und lernen halt, also soziales Lernen ist das wirklich nachhaltigste Lernen gewesen für ihn.
Tanja:
[41:26] Ja, kann ich gut verstehen. Das ist halt schön, wenn du so eine Art Social Support Doc hast, wo man sich einfach gewisse Sachen abgucken kann, weil der Pinocchio hat ja einfach so Lernerfahrungen, wie mit dem Menschen was machen, kann eine gute Sache sein, kann sich für mich lohnen. Das konnte er ja nie machen.
Steffi:
[41:42] Niemals.
Tanja:
[41:42] Das ist ein langer Weg, wenn du das ohne einen Hund, der das quasi so vorlebt, dann erarbeiten musst. Also das ist ja bei ganz vielen Tierschutzhunden ein Problem.
Steffi:
[41:53] Genau, das war aber auch der Grund für mich, dass Hundetrainerin sich gesagt hat, ich hole mir jetzt so einen Hund. Weil es ist ja einfacher als Hundetrainerin einen Hund zu haben, der ganz leihenhaft ausgedrückt einen Will-to-please mitbringt. Über den können wir ja auch noch streiten, aber dann bringe ich mal einen Hund, der sagt, Mensch, du bist echt. Und da habe ich auch dann einmal gelernt, okay, Verhalten über Locken beibringen funktioniert also gar nicht bei jedem Hund. Und ganz lustig, nur um so ein kleines Beispiel zu bringen, wir haben über drei Monate versucht, ihn über Locken in allen möglichen Varianten in einer Sitz zu bringen. Man muss auch dazu sagen, dass das nicht unser Hauptziel war, dass dieser Hund sitzen kann. Es war einfach nur, wir wollten irgendeine unter Anführungszeichen leichte Übung haben, wo er mit uns ein bisschen lernt, wenn er etwas mit uns macht, das bringt ihm nur Gutes. Er hat da überhaupt nicht am Anhiehrend verstanden, warum wir glauben, dass das eine gute Idee ist. Und bis wir irgendwann auf die Idee gekommen sind, hat es eben drei Monate gelauert, dass wir immer den Chipetto gesagt haben, sitz. Und dann hat er ein gutes Leckkandidat gekriegt. Und ich kann mich an die Situation erinnern, es war am Berg, in unserem Bergorlaub. Wir waren dort, wir haben den Gepetto-Sitz gesagt, er hat eine Leckerle gekriegt und der Pinocchio hat den Gepetto angeschaut, hat uns angeschaut. Und er hat das erste Mal in seinem Leben Sitz gemacht.
Steffi:
[43:21] Also ab dem Moment, wo wir ihn nicht mehr überzeugen wollten, das war ich eigentlich, das ist seine eigene Idee, das ist seine ganz allein eigene Idee, dass er jetzt den Hintern auf den Boden nimmt. Abgesehen davon, dass der Galgo den Hintern nicht auf den Boden gibt, sondern wenn man einen Windhund anschaut, da ist der Hintern nicht am Boden. Und das war so der Knackpunkt. Also dann haben wir gewusst, ah, okay, so funktioniert das.
Tanja:
[43:43] Ja, das ist so der, ich finde, das ist der Schlüssel zum Herzen von ganz vielen Hunden mit so Tierschutz- und Trauma-Geschichten, ist, dass du denen einfach Selbstbestimmung so
Steffi:
[43:53] Ein bisschen gibst. Weil die entscheiden selber.
Tanja:
[43:55] Welche Übungen sie mitmachen und welche nicht. Und manchmal fällt dann der Groschen, weil sie sich was angucken und denken, ach, ja, ja, dann. Aber wenn du halt versuchst mit Locken und so, ja, ich überzeug dich, dass das was Gutes ist, sagen die so, nee, alles, wo ich bisher gelockt worden bin, ist für mich nicht gut ausgegangen. Genau.
Steffi:
[44:13] Deswegen, es war von Anfang an bei uns halt niemand den Gebetto über Futterlocken von sich überzeugen dürfen und können. Das hat man von Anfang an gesagt, das gibt es nicht, weil er ist eh schon skeptisch und damit wird er nur noch skeptischer.
Tanja:
[44:26] Genau. Das ist ja ganz oft, dass das Futter dann auch mit solchen Lockgeschichten, dass das da ganz negativ belegt ist. Habe ich auch schon oft gesehen, dass du einfach sagst, Jetzt werde ich eingefangen, jetzt kommt irgendwas, genau.
Steffi:
[44:39] Genau, oder den Menschen geben ein Leckerli und so wie sie das Leckerli geben können, also die Pfoten nicht bei sich behalten und greifen den Hund gleich an, die auch schon wieder alles verloren. Und das kannst du den Menschen sagen, so viel du willst, die machen das Gegenteil. Und deswegen war von uns von Anfang an klar, der Pinocchio wird nicht angesprochen, er wird nicht gelockt, lost sind einfach, er kommt von selber. Und das ist bisher bei den Menschen, die das so eingehalten haben, das ist eine kleine Handvoll, er hat einen sehr kleinen Kreis und dazu zählen, aber auch tatsächlich Männer und die haben es auch nur über diesen Weg geschafft.
Tanja:
[45:09] Ja, das ist aber sehr schön, wenn er mittlerweile so weit angekommen ist, dass er einen gewissen Kreis hat, wo er sagt, er kann Vertrauen schaffen. Das ist doch echt fantastisch. Was würdest du denn Menschen mitgeben wollen, die jetzt vielleicht drüber nachdenken, einen Hund aus dem Tierschutz insbesondere, ein Jagdhund aus Spanien zum Beispiel, sie anzuschaffen, weil ganz oft spielt ja auch so ein bisschen die Optik mit rein. Also viele Leute finden Windhunde einfach super attraktiv und möchten vielleicht mit dem Tierschutz was Gutes tun. Ich glaube, wir haben jetzt schon so ein bisschen erläutert, so ein bisschen in welche Richtung es geht mit den Paketen an Problemchen, die da so mit an Bord sind. Was würdest du denn empfehlen, sich klarzumachen, wenn man sich überlegt, so einen Hund zu holen? Und für wen ist das was und für wen vielleicht nicht? und was sind vielleicht auch andere Mittel und Wege, um da zu unterstützen?
Steffi:
[46:04] Also in erster Linie Zeit. Zeit und Geduld. Das heißt, wenn ihr euch, wurscht welchen Hund aus dem Tierschutz, aber speziell so Hunde mit Traumata ins Haus holt, schminkt es euch den Gedanken ab, dass ihr in zwei Wochen irgendwo hinspazieren geht.
Steffi:
[46:23] Das ist immer so die härteste Aussage, die man nicht hören will, aber Zeit und vor allem richtig gutes Equipment im Sinne von doppelte Sicherung.
Steffi:
[46:36] Sicherheitsgeschirr, doppelte Sicherung, eine Leine am Körper, eine Leine in der Hand, weil die doppelte Sicherung mit beiden Leinen in der Hand ist keine doppelte Sicherung. Ich sage immer, weil wenn du dich erschrickst und der Hund sich erschrickt, ob da jetzt eine oder zwei Leinen aus der Hand voll machen kann, Unterschied. Deswegen ist es für uns so, wir sind ganz lang gongen mit einem Bauchgurt, mit einer Leine am Geschirr und einer Leine am Halsband. Und wir hatten nicht nur eine Situation, hätten wir nur eine Leine in der Hand gehabt, wäre dieser Hund halt dann ja mal los. Und das muss man sich bewusst sein. Alles, was dieser Hund mit euch, wurscht ob es der Garten ist oder so wie wir wohnen in einem Wohnblock, haben die Straßen, das kennen diese Hunde alles nicht. Gebt den Hunden einmal mindestens drei, vier Wochen Zeit, nur diese Gegend zu erkunden, um überhaupt einmal ein Safe Space zu haben. Die Hunde sind lange genug bei euch. Die Welt entdecken kann man noch ganz viel später. Und Geduld ist mit Abstand das Härteste, aber das, was euch am weitesten bringt. Und natürlich, was sich die Leute immer ans Herz legen, achtet drauf, welche Tierschutzvereine ihr in Erwägung zieht, weil leider, es wurscht ob Auslandstierschutz oder Inlandstierschutz, Tierschutzverein ist nicht gleich Tierschutzverein. Ja, absolut.
Tanja:
[47:58] Das kann ich bestätigen. Die Erfahrung durfte ich auch schon machen mit Kunden, wo dann ein Tierschutzverein mehr oder weniger irgendwo auf der Straße die Hunde eingefangen hat in einen LKW.
Steffi:
[48:08] Wo es nichts anderes ist als Vermehrung und Co. Das passiert leider überall. Gibt es natürlich auch in Spanien, gibt es aber einfach überall. Und vielleicht tatsächlich sich bereits, also nicht nur vielleicht, bitte unbedingt im Vorhinein über TrainerInnen auskundig zu machen, die achtsam, modern und gewolltfrei mit Tieren arbeiten und vielleicht schon Tierschutzhunde Erfahrung haben, Weil, wie schon erwähnt, es ist ein Unterschied, ob eine Hundetrainerin oder Hundetrainer hauptsächlich mit den typischen Familienhunden arbeitet oder ob es da wirklich schon Erfahrungen gibt mit Hunden, die… Ihr Bäckchen mitbringen, was übrigens auch Welpen vom Züchter mitbringen kann. So ist es nicht. Genau.
Tanja:
[48:56] Ich glaube, wir wissen in beiden Fällen, von was wir da reden. Ich finde auch ganz wichtig, auch mit einem guten Trainer oder einer guten Trainerin, die Zeitkomponente, die reißt halt auch der Trainer nicht raus. Also die Hunde brauchen einfach Zeit zum Ankommen und ganz, ganz viel Geduld. Es geht nicht von jetzt auf gleich.
Steffi:
[49:17] Und wenn ich direkt vor der Türe die Straßen habe, so ist das ja auch bei uns. Wir sind jeden Tag zum Spazierengehen immer dieselbe Route, hin und zurück, keine Rundwege. An das Land gefahren, wo wir gewusst haben, da kommen nicht noch so viele zusätzliche Reize. Weil ich habe es ja schon erwähnt, der Bino kennt oder hat nur windhundartige Hunde gekannt. Wenn wir bei uns im Dorf oder halt bei uns da in der Siedlung spazieren gehen, da kommt Border Collie, Mops, Pipapo, brauchen wir nicht drehen, alles um die Kurve und dieser Hund war geschockt. Der hat sich gedacht, der ist im All gelandet, der hat sich gedacht, was ist denn da los? Jeden Tag fünf neue Hunderttypen und da muss man sich halt ein bisschen bewusst sein, wenn ich so eine extrem belebte Umgebung habe, ob ich nicht die ersten Wochen, also habe ich ein Auto zur Verfügung und kann ich ausweichen. Hoffentlich kann ein Hund Auto fahren. Also ansonsten eben viel im Innenhof und nahe Hunde sind nicht unterbeschäftigt. Wenn sie ankommen, haben die ganz andere Sorgen als irgendeine Beschäftigung. Die müssen auf ihr Leben klarkommen und wenn die jeden Tag einen neuen Ort kennenlernen, das führt nur zu ganz vielen Problemen.
Tanja:
[50:27] Richtig, ganz genau. Die Erfahrung kann ich absolut teilen. Die brauchen einfach Zeit. Wie gesagt, gut, wenn der Hund Auto fahren kann. Wenn nicht, dann einfach die Zeit geben in dem Umfeld, was halt dann da ist. So einrichten, dass es zum Safe Space wird und von da aus in ganz kleinen Schritten.
Steffi:
[50:43] Ja, es gibt immer verschiedene Hundetypen. Ich habe auch eines meiner herzallerliebsten Teams, hat einen Borenko aus Spanien gerettet. Der ist sehr jung gekommen. Also der hat, glaube ich, tatsächlich genau null schlechte Erfahrungen gemacht. Natürlich kann man mit dem Hund anders arbeiten. Gar keine Frage. Es kommt schon immer ganz stark auf den Hund drauf an. Aber auch dieses Team und auch dieser Hund hat sehr viel Zeit bekommen, einmal auf das Leben da klar zu kommen.
Tanja:
[51:12] Ja, genau. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Ich habe auch ein ähnliches Team und die Hündin ist jetzt über ein Jahr da und wir arbeiten daran, ein Geschirr anzuziehen, weil man sie tatsächlich das erste halbe Jahr nicht anfassen konnte. Oder ist das einfach so? Das ist dann so. Das kann man auch nicht beschleunigen. Und wie gesagt, Locken funktioniert halt dann auch bei den Hunden nicht. Und es braucht dann einfach die Zeit und die Geduld. Und so ist halt jeder Hund anders. Und man muss sich halt darauf einstellen, was dann was geht. Und was halt dann eben nicht geht, was vielleicht auch niemals gehen wird. Ist bei manchen halt einfach auch so.
Tanja:
[51:48] Ja, liebe Steffi, wir sind zum Ende unserer Folge angekommen. Ich möchte dir ganz, ganz herzlich danken. Wer jetzt Lust hat, mit der Steffi vielleicht zusammenzuarbeiten, findet die Steffi unter Steffis Hundekunde. Ich packe den Link auch nochmal in die Shownotes mit rein und auch auf Social Media. Ich packe natürlich auch Instagram noch mit rein. Und die Steffi macht auch immer mal wieder Charity Walks, wo sie quasi einen Social Walk anbietet, wo die Einnahmen Richtung Tierschutz gehen. Also wenn ihr Lust habt, dann eine ganz, ganz herzliche Empfehlung an alle in Österreich.
Tanja:
[52:27] Dabei steht wie auf jeden Fall mal mit vorbeizugucke und ja, auf Instagram sowieso. Und ja, wenn euch die Folge gefallen hat, dann teilt uns auch gerne eure Gedanken. Ihr erreicht uns wie immer per E-Mail sehr gerne. Und wir freuen uns natürlich auch von Teams zu hören, die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben und auch mit Tierschutzhunden gemeinsam die Welt erkunden. Also sehr, sehr gerne Kontakt über E-Mail. Wir freuen uns über euer Feedback und über Diskussionen zu der Folge.